001: Jetzt geht es los mit den Geschichten… Den Anfang macht der erste Band vom kleinen Buschibau: Der kleine Buschibau wird Abenteurer. Demnächst wird es noch mehr Geschichten vom kleinen Buschibau geben, lass dich einfach überraschen! Geeignet sind die Geschichten für Kinder ab ca. 5 Jahren, wenn du jünger bist, kannst du natürlich trotzdem zuhören. Teste einfach aus, ob die Geschichten schon was für dich sind.
Hast du schon meinen Podcast abonniert? In dieser Episode 1 erzähle ich dir außer der Geschichte über den kleinen Buschibau auch noch von dem Hund Sky, der heute Nacht bei uns übernachtet hat. Und wie es dazu gekommen ist und wie er sich seinen Schlafplatz selbst ausgesucht hat, kannst du entweder unter diesem Blogbeitrag mit dem Player hören oder du abonnierst meinen Podcast. Nähere Infos wie das geht findest du hier.
Die folgenden 3 Kapitel von „Der kleine Buschibau wird Abenteurer“ kannst du im nächsten Blogbeitrag finden.
Und jetzt wünsche ich dir viel Spaß!
Deine Kerstin
Band 1
Der kleine Buschibau wird Abenteurer
Kapitel 1 – Familie Buschibau stellt sich vor
Was ist denn das?
Da steht ein kleines, eher winziges, dickes Wesen mit einer langen Nase, einem runden Bauch und kleinen Beinchen.
Das ist Papa Buschibau.
Und daneben, mit den Wuschelhaaren und den langen Wimpern, ist Mama Buschibau mit Wauwau. Wauwau ist der kleine Hund der Familie Buschibau.
Und siehst du neben Mama und Papa Buschibau und dem Wauwau dieses klitzekleine Wesen?
Das ist der kleine Buschibau Theo.
Buschibau? Du meinst, so etwas gibt es nicht?
Tja, so etwas kannst du auch noch nie wirklich gesehen haben, oder warst du schon einmal in einem Vulkan? Ne? Habe ich es mir doch gedacht! Der kleine Buschibau wohnt nämlich mitten in einem Vulkan. Also nicht da, wo die heiße, rote Magma fließt, aber gleich dahinter, in den Gesteinsschichten des Vulkans. „Das kann doch nicht sein!“, denkst du jetzt vielleicht entsetzt. „Da ist es doch viel zu heiß!“ Aber das stört die Buschibaus überhaupt nicht. Die haben nämlich ein dickes Fell! Dickes Fell? Hä??? Ja, ein Fell, das nicht wärmt, sondern kühlt! Das Fell ist feuerfest und kann nicht brennen, genauso wie die graue, lederne Haut eines Buschibaus. Mit seinen Pfoten gräbt der Buschibau Gänge und Höhlen in die Gesteinsschichten des Vulkans, ähnlich wie ein Maulwurf, nur dass ein Buschibau viel stärker ist.
Und die Buschibaus haben noch eine Besonderheit. Sie haben ein Tarnfarbe! Ihr Fell, ihre Haut, ihre Finger- und Fußnägel, ja sogar ihre Augen haben die Farbe von Gesteinen. Würde ein Buschibau den Vulkan verlassen, was sie aber eigentlich nie tun, wären sie auf den Steinen außerhalb des Vulkans nicht zu erkennen.
Der kleine Buschibau Theo wohnt mit Mama-Buschibau, Papa-Buschibau und seinem Hund Wauwau in einer kleinen, gemütlichen Höhle mitten in einem Vulkan in Italien. Um den kleinen Buschibau wohnen tausende andere kleine und große Buschibaus. Alle haben gemütliche Wohnhöhlen, die mit Gängen verbunden sind, ähnlich wie in einem Ameisenhaufen.
Buschibaus fühlen sich in ihren Wohnhöhlen am wohlsten. Nur wenn sie mal aufs Klo müssen, wagen sie sich an die frische Luft, aber nur ein ganz bisschen. Ihre Toiletten sind nämlich am Ende eines Ganges und wenn sie sich auf die Klobrille setzen, hängt ihr Po über dem Abgrund, wie früher bei den Ritterburgen. Und Pippi und Pups fallen draußen auf den Vulkan. Die Buschibaus mögen es nämlich lieber, wenn es im Vulkan nach Schwefel duftet und nicht nach Toilette.
Und so ein Buschibau-Klo war der Grund, weshalb die Buschibaus fast entdeckt worden wären! Aber nur fast! Darüber erfährst du mehr auf den nächsten Seiten…
Kapitel 2 – Besuch von Onkel Erwin
An einem sonnigen Tag, an dem Schäfchenwolken über den Himmel ziehen (aber davon bekommen die Buschibaus natürlich nichts mit, denn ein Vulkan hat ja keine Fenster), bekommt Familie Buschibau Besuch von Onkel Erwin.
Onkel Erwin wohnt mit Tante Susi auf der anderen Seite des Vulkans, im Ostblock, Schlangengang 3. Der Gang heißt Schlangengang, weil beim Bau eine versteinerte Schlange entdeckt wurde, die nun die Decke des Gangs ziert. Onkel Erwin ist ziemlich rund und damit meine ich wirklich rund, also wie eine Kugel. Das kommt davon, dass Onkel Erwin so gerne Lava-Schokolade isst, die aus Lava und Zuckersteinen hergestellt wird.
Onkel Erwin ist nicht nur rund, sondern auch seeeeeeeeehhhhhhhr groß! Also groß für einen Buschibau. Ein ausgewachsener Buschibau ist ungefähr so lang wie eine Streichholzschachtel. Onkel Erwin ist aber 3 cm größer, also riesig! Und dazu auch noch rund! Das ist der Grund, warum er seine Wohnhöhle auch ungern verlässt. Ein normaler Buschibaugang ist nämlich nur etwas höher als Onkel Erwin und an einigen Stellen mit hartem Gestein auch etwas niedriger. Es kommt deshalb öfters vor, dass Onkel Erwin in einem Gang stecken bleibt und nach Hilfe rufen muss. Da Buschibaus sehr hilfsbereit sind, kommen dann sofort viele Buschibaus angerannt, die Onkel Erwin drücken und schieben, bis er > plopp < aus der Verengung rausgedrückt wird.
Onkel Erwin bekommt davon sehr viele schwarze Flecken (das ist soetwas wie bei uns Menschen blaue Flecken). Das gefällt ihm gar nicht. Also bleibt er am liebsten in seiner gemütlichen Wohnhöhle am Feuer sitzen, isst Lava-Schokolade und liest ein Buch.
Heute aber hat seine Schwester Miriam, das ist die Mama vom kleinen Buschibau, Geburtstag. Miriam kann die beste Lava-Schokoladentorte im ganzen Vulkan backen. Deshalb hat Onkel Erwin den langen Weg zu Theos Wohnhöhle gerne auf sich genommen.
Nun sitzen die erwachsenen Buschibaus schon lange um den steinernen Tisch in der Wohnhöhle, trinken heiße Lava und essen Lava-Schokotorte. Der kleine Buschibau spielt in der Zeit mit seinem Hund Wauwau „Hol das Steinchen“. Ihm ist ein bisschen langweilig und er überlegt, ob er nicht heimlich zu Kunibert, seinem besten Freund schräg gegenüber in der Wohnhöhle, huschen soll, um mit ihm zu spielen. Vorher muss er aber dringend noch einmal Pippi, aber Onkel Erwin zieht gerade die Klotür hinter sich ins Schloss. Also springt Theo von einem Beinchen aufs andere und wartet darauf, dass die Toilette frei wird. Er hört es aus dem Badezimmer knächzen und knarzen und muss grinsen. Wenn Onkel Erwin sich irgendwo rauf setzt, knartscht auch der härteste Stein unter der Last. Endlich ist Onkel Erwin fertig, wäscht sich die Hände mit Steinpuder (als Ersatz für Wasser und Seife) und watschelt zurück zum Tisch.
Theo stürmt ins Badezimmer, reißt den Klodeckel hoch und will sich gerade erleichtert auf die Kloschüssel plumpsen lassen, als er merkt, dass ein großes Stück Stein aus der steinernen Kloschüssel herausgebrochen ist. Statt eines kleinen runden Lochs, durch das man höchstens einen winzigen Teil der Außenseite des Vulkans erkennen konnte, klafft jetzt ein großes Loch in der Kloschüssel. Vorsichtig klettert der kleine Buschibau auf den Rand der Kloschüssel. Er steckt seinen Kopf durch die Öffnung und staunt nicht schlecht: Vor ihm eröffnet sich ein riesiges Tal mit grünen Wiesen, Lavendel- und Kornfeldern und im Hintergrund kann er sogar das Meer glitzern sehen. Natürlich hat Theo von solchen Dingen schon in seinen Büchern gelesen, aber gesehen hat er derartiges noch nie! Bisher war er damit zufrieden gewesen, durch den Vulkan zu streifen und mit seinem Freund Kunibert zu spielen. Als er nun aber so kopfüber aus der Kloschüssel hängt, fängt es an, unter seiner linken Axel zu kribbeln. Der kleine Buschibau weiß das nicht, aber das ist bei einem Buschibau das Zeichen dafür, dass die Abenteuerlust in ihm erwacht. Bei den größten Abenteurern unter den Buschibaus passiert in dem Moment aber auch noch etwas anderes: die Nasenspitze verfärbt sich mit einem kleinen > plopp < leuchtend grün! Und so geschieht es auch bei dem kleinen Buschibau Theo!
„Macht doch nix!“, denkst du jetzt vielleicht, aber: Macht doch was! Die Tarnfarbe des Buschibaus ist somit hinüber! Und wie der Zufall es will, wandert gerade Clara, ein kleines Mädchen, mit ihrem Papa am Fuße des Vulkans entlang. Claras Papa ist ein Professor für Botanik, also jemand, der sich mit dem Erforschen von Pflanzen beschäftigt.
Die ganze Zeit schaut Claras Papa nur vor seine Füße, damit er auch ja kein Pflänzchen verpasst. Clara hingegen schaut sich durch ihr Fernglas interessiert den Vulkan an. Auf einmal sieht sie am Vulkan einen kleinen grünen Punkt aufleuchten, der vorher nicht dagewesen war (durch die Tarnfarbe konnte sie vorher nämlich den Kopf des kleinen Buschibaus, der aus der Kloschüssel hing, nicht erkennen, aber jetzt die grüne Abenteurer-Nase!).
„Papa“, ruft Clara aufgeregt. „Guck mal, da ist irgendetwas Grünes am Vulkan!“
„Papperlapapp“, antwortet der Botaniker. „Da oben gibt es keine Vegetation“ (damit meint so ein Botaniker Pflanzen).
„Doch Papa, schau doch mal!“, lässt Clara nicht locker. Also erbarmt sich der Professor und blickt durch das Fernglas. Auf einmal wird er ganz hibbelig: „Clara, du hast recht! Das könnte eine unentdeckte Pflanzenart sein! Komm, wir gehen näher ran.“ Beide verlassen den Wanderweg und stapfen über das Geröll Richtung Vulkan.
Theo, der an das helle Tageslicht nicht gewöhnt ist, kann im Moment nur unscharf sehen und bemerkt Clara und ihren Papa erst, als er ihre Stimmen hört. Menschen kennt Theo überhaupt nicht und er erschrickt so heftig, dass seine Füße am Toilettenrand abrutschen und er den Halt verliert! Buschibauhände und -füße sind nämlich zum Graben, aber nicht zum Klettern und Festklammern geschaffen.
Der kleine Buschibau rutscht also aus der Kloschüssel, landet auf der Außenwand des Vulkans und rollt den Abhang hinab wie ein eingerollter Igel.