047: Warst du schon einmal bei den Dinosauriern? Nein? Du denkst jetzt wahrscheinlich, dass das ja auch gar nicht geht, weil die schon soooooooo lange ausgestorben sind. Es gibt aber doch eine Möglichkeit! Und in dieser Lolli-Geschichte erfährst du, wie du die Dinosaurier einmal besuchen kannst!
Jonah aus Grafing hat das wunderschöne Beitragsbild zu dieser Geschichte gemalt. Er hatte auch die Idee, dass ich ja einmal eine Dino-Geschichte schreiben könnte. Auf dem Bild sieht man einen Brachiosaurus (Langhals), einen Archaeopteryx (Flugsaurier), einen Ankylosaurus (mit dem Keulenschwanz) und einen Stegosaurus (mit Stachelschwanz). Vielen Dank lieber Jonah für die Idee und das Bild!
Lolli Geschichte Nummer 5 – Lolli bei den Dinosauriern
Weißt du noch, wer Lolli ist? Lolli ist ein kleiner Welpe, der bei den Geschwistern Tara und Anton und deren Eltern in einem kleinen Haus am Stadtrand wohnt. Lollis Markenzeichen ist ein weißes Ohr und im Sonnenlicht schimmert sein Fell bunt. Seitdem der kleine Hund bei Tara und Anton wohnt, erleben die beiden immer wieder aufregende Dinge mit ihm. Auch heute gibt es wieder ein spannendes Erlebnis mit dem kleinen Frechdachs. Spitz mal deine Ohren, los geht`s!
Es ist Sommer und Anton ist mit seiner Schwester Tara und seinen Eltern in den Urlaub gefahren. Diesmal haben sie entschieden, nicht so weit in die Ferne zu fahren. Schließlich haben sie dieses Jahr zum ersten Mal einen kleinen Hund dabei und der soll ja auch einen entspannten Urlaub erleben. Und darum haben sie beschlossen, sich von Antons und Taras Großeltern das Wohnmobil zu leihen und damit auf einen Campingplatz am Steinhuder Meer zu fahren. Das Steinhuder Meer ist ein großer See im Norden Deutschlands und nicht so weit von dem Haus der Familie entfernt.
Das Wohnmobil ist inzwischen auf seiner Parzelle eingeparkt und Tara und Anton erkunden schon aufgeregt den Campingplatz. Sie haben von ihrem Vater den Auftrag erhalten, herauszufinden, wo das Toilettenhäuschen und die Duschen sind und ob es irgendwo einen Spielplatz gibt. Nachdem die Geschwister beide schon einmal die Toiletten und die Dusche getestet haben – bei der Dusche haben sie allerdings nur kurz die Füße unter das kalte Wasser gehalten, brrrrrr – haben sie sich auf die Suche nach dem Spielplatz gemacht. Und dort sind die beiden hängengeblieben. Die Drehscheibe mitten im Sandkasten ist ganz schön flott. Anton sitzt mitten drauf und Tara gibt ordentlich Schwung. Die Scheibe wird schneller und schneller und Anton klammert sich mit aller Kraft fest. So langsam wird ihm schwindelig, aber bei der Geschwindigkeit bekommt er den Mund gar nicht zum Sprechen auf. Tara merkt überhaupt nicht, dass Anton sich auf der Drehscheibe nicht mehr sonderlich wohl fühlt und dreht, so schnell sie kann. Da hört sie ein Rufen vom Spielplatzrand. Mama steht mit Lolli an der Leine hinter dem Zaun und ruft ihr irgendetwas zu. Jetzt versteht Tara sie.
„Tara, halt die Drehscheibe an! Anton ist ja schon käseweiß im Gesicht!“, ruft Mama und Lolli wedelt dabei mit dem Schwanz. Oh, jetzt sieht auch Tara, dass ihrem Bruder alle Farbe aus dem Gesicht gewichen ist. Schnell stoppt sie die Drehscheibe und hilft ihrem verstummten Bruder hinunter. Anton kippt erstmal seitwärts in den Sand, so schwindelig ist ihm. Da bleibt er einen Moment sitzen. Tara kann sich ein Lachen nicht verkneifen und Anton streckt ihr die Zunge raus. Das nächste Mal, nimmt er sich vor, sitzt Tara auf der Scheibe und er dreht!
Langsam geht es ihm besser und er steht auf und wankt zusammen mit Tara zu Mama. Lolli springt freudig auf die Kinder zu und Anton setzt sich nochmal zu ihm ins Gras. Sicher ist sicher, nicht, dass ihm nochmal schwindelig wird.
„Na, ihr startet ja komisch in den Urlaub, verderbt euch gleich den Magen“, lacht Mama. „Dabei wollte ich doch mit euch und Lolli einen kleinen Spaziergang machen und ein Eis für euch kaufen. Ob das jetzt noch geht, so käsig wie Anton ist?“
Sofort steht Anton auf. Von wegen käsig! Eis geht immer! Das macht er seiner Mutter auch deutlich und lachend streckt sie ihre Hand aus und die drei gehen zusammen mit Lolli vom Campingplatzgelände hinunter zum nächsten Eisladen. Lolli muss jeden Meter stehen bleiben und aufgeregt schnüffeln. Hier gibt es so viele Gerüche, die er noch nie gerochen hat. Wie spannend. Oh, und hier riecht es besonders gut. Er schnüffelt an etwas Großem und reckt dann den Kopf nach oben um zu sehen, woran er da riecht. Erschrocken macht er einen Sprung zurück. Aus einem riesigem, tierischen Kopf starren ihn zwei gelbe Augen an.
Mama, Tara und Anton fangen an zu lachen. „Ach Lolli, das ist doch nur eine Dinaosaurier-Skulptur und kein echter Dino“, erklärt Tara und streichelt Lolli beruhigend das Fell. Vor Lollis Familie steht tatsächlich ein wirklich echt aussehnder Dino aus Plastik. Tara fummelt gerade einen Zettel aus einem Werbekästchen, das neben dem Dino montiert ist.
„D I N O – P A R K“, buchstabiert Tara langsam den Text auf dem Prospekt. Tara lernt nämlich gerade lesen. „Oh, ein Dino-Park“, ruft sie dann begeistert und hält Mama den Zettel hin. Die liest sich das Prospekt aufmerksam durch und sagt dann: „Das klingt klasse! Da fahren wir morgen hin…“
Am nächsten Morgen sind alle früh wach. Besser gesagt, Anton, Tara und Lolli sind früh munter und da es im Wohnmobil sehr eng ist, wachen auch Mama und Papa auf. Es gibt ein ordentliches Frühstück und dann geht es los zum Dino-Park nach Münchehagen! Sie sind so früh dran, dass ihr Auto eins der ersten Autos auf dem Parkplatz ist. Tara und Anton rennen aufgeregt mit Lolli an der Leine zum Eingang. Mama kauft vier Eintrittskarten. Und für Lolli bekommt sie an der Kasse extra ein kleines Papiertütchen. Falls Lolli im Park ein Häufchen macht, kann das gleich in der Tüte entsorgt werden.
Jetzt kann das Abenteuer beginnen! Schilder mit Pfeilen markieren den Rundweg durch den Park. Aber Lolli ist ja ein Hund und den interessieren Schilder nicht! Also läuft er erstmal prompt genau in die andere Richtung. Lachend rennt Tara hinterher und nimmt Lolli auf den Arm.
„Lolli“, sagt sie mit strenger Stimme und grinst dabei. „Ich glaube, ich muss dich mal mit in die Schule nehmen. Dann lernst du auch mal Schilder lesen!“ Am nächsten Schild setzt Tara Lolli wieder ab und gemeinsam geht die Familie den Rundweg. Sie kommen an riesigen Sauriermodellen vorbei. Es gibt Saurier mit gaaaaaanz langen Hälsen, die Pflanzen gefressen haben, aber auch riesige Modelle von fleischfressenden Sauriern, wie z.B. dem Allosaurus oder dem Tyrannosaurus-Rex. Lolli beäugt die Saurier anfangs etwas skeptisch aus der Ferne. Da sich die Dinger aber nicht bewegen, verliert er schnell das Interesse an den riesigen Tiermodellen und schnüffelt lieber am Wegesrand. Er findet das viel interessanter als sich Modelle anzuschauen. Lolli ist gerade sehr damit beschäftigt, den Boden abzuschnuppern, als er ein markerschütterndes Brüllen hört. Er spitzt die Ohren und rennt dann ganz schnell hinter die Beine von Taras und Antons Mama. Auch Anton kriegt einen Schreck und klammert sich an Mamas Hand. Was war das? Bei Tara ist hingegen die Neugier geweckt und sie rennt los, um herauszufinden, wo das Geräusch herkommt. Sie schiebt einen Ast von einem Busch zur Seite und zeigt stolz den Lautsprecher, den sie dort entdeckt hat. Daraus kommen die Dino-Geräusche und natürlich nicht von dem Seismosaurus-Modell, dem größten Dinosauriermodell in diesem Park. Der war sowieso ein Pflanzenfresser. Anton hat inzwischen erleichtert Mamas Hand losgelassen. Aber Lolli will nicht so recht verstehen, was ein Lautsprecher ist und drückt sich immer noch an Mamas Beine. Das Brüllen ertönt wieder. Hm, Lolli wundert sich jetzt doch, dass der Rest der Familie so ruhig bleibt. Dann ist wohl doch keine Gefahr in Verzug! Das Brüllen ertönt ein weiteres Mal und da auch diesmal alle die Ruhe bewahren, beschließt Lolli, dass das Schnüffeln doch interessanter ist als das Verstecken hinter Mamas Beinen und er marschiert fröhlich wieder los. Es geht weiter den Rundweg entlang und irgendwann gelangen sie an eine große Halle. In dieser Halle kann man echte Fußabdrücke von Dinosauriern bestaunen. Genau an dieser Stelle sind vor 140 Millionen Jahren riesige Pflanzenfresser und auch Fleischfresser lang marschiert und haben ihre Fußspuren hinterlassen, die mit den Jahren versteinert sind. Anton und Tara staunen und ihnen läuft ein kleiner Schauer über den Rücken bei der Vorstellung, dass sie mitten auf einer alten Dinosaurier-Autobahn stehen. Genau hier sind also hunderte von Dinosauriern durchgelaufen. Und dann können Tara und Anton auch noch zuschauen, wie eine Frau, eine Präparatorin, einen echten versteinerten Dinoknochen vorsichtig mit Werkzeugen aus einem Steinblock befreit. Wow, wie spannend! Zumindest für die Geschwister. Lolli findet das langweilig und möchte dann doch wieder lieber auf den Rundweg. Da hat er in der Ferne einen anderen Hund erspäht und würde da zu gerne einmal Hallo sagen. Er setzt sich einfach auf den Boden und starrt in Richtung des anderen Hundes. Papa will mit Lolli an der Leine weiter in die Halle gehen, aber es ist nichts zu machen. Lolli sitzt da wie fest gewachsen. Jetzt lockt Tara ihn zu sich. „Lolli, hierher“, ruft sie. Da erwacht Lolli aus seiner Starre und rennt zu Tara, die ihn ganz doll dafür lobt, dass er auf sie gehört hat. Nach Besichtigung der Halle gehen sie wieder auf den Rundweg. So langsam tun Anton aber die Füße weh von dem langen Rundmarsch und er wird etwas quengelig. Mama und Papa beschließen daher, dass Tara und Anton noch kurz auf den Spielplatz vom Dino-Park gehen können und sie dann den Heimweg Richtung Wohnmobil antreten. Während die Kinder spielen, kriegt Lolli Wasser in seinen Trinknapf. Gierig schlappert er das Wasser weg. Dann geht die Familie zurück zum Wohnmobil und Lolli bekommt für die Pflege seiner Zähne einen schönen Knochen zum Kauen. Was meinst du, ist das wohl ein Dinoknochen…?